TELnet@NRW überzeugt Jury

MuM - Medizin und Mehr: Das intersektorale Projekt TELnet@NRW ist mit dem 3. MSD-Gesundheitspreis ausgezeichnet. 

Das Bünder Ärztenetz MuM trug maßgeblich zur erfolgreichen Umsetzung des Großprojekts bei. „Gemeinsam handeln. Kompetent behandeln.“ lautet das Motto des Innovationsfondsprojekts TELnet@NRW, dessen Ziel eine patientenzentrierte Versorgung durch Telemedizin ist. 

Im Fokus stehen hierbei im ambulanten Sektor Patienten*innen mit infektiologischen Krankheitsbildern, denn Infektionen sind noch immer häufige Todesursachen - eine schnelle Diagnose und Therapie können lebensrettend sein. Das Pharmaunternehmen MSD hat den Mehrwert des Projekts erkannt - TELnet@NRW wurde nominiert und mit dem 3. MSD-Gesundheitspreis 2020  ausgezeichnet. 

Mit dem Preis würdigt MSD herausragende und innovative Versorgungslösungen und treibt deren Implementierung und Entwicklung voran. Insgesamt 55 Projekte hatten sich beworben, zehn wurden von einer unabhängigen Fachjury in die engere Auswahl gewählt – darunter auch TELnet@NRW, mit dem sich das Ärztenetzwerk MuM  Medizin und Mehr eG und das Gesundheitsnetz Köln-Süd stellvertretend für alle Projektbeteiligten beworben haben. Neben den beiden Ärztenetzen und der Projektleitung, die bei dem Universitätsklinikum Aachen liegt, sind die Universitätsklinik Münster, die Universität Bielefeld, das ZTG, 17 Krankenhäuser und die Techniker Krankenkasse an dem Projekt beteiligt. Aktuell fehlen in Deutschland nach Schätzungen mehr als 1.000 klinische Infektiologen*innen, die insbesondere im ambulanten Sektor als wichtige beratende Experten nicht für die Breite der Bevölkerung verfügbar sind. Hinzu kommt, dass Infektionskrankheiten durch verschiedene Faktoren an Bedeutung zunehmen, in der pandemischen Situation Sars-CoV2  wurde das vielen Menschen sehr deutlich... TELnet@NRW begegnet diesen Herausforderungen mit innovativen Lösungen: Mithilfe des Videokonferenzsystems elVi®, für das MuM bereits 2018 mit dem 2. Preis  beim MSD Gesundheitspreis ausgezeichnet wurde, konnten Ärzte*innen aus dem ambulanten Sektor bei unklaren infektiologischen Fragestellungen Spezialisten*innen der Universitätskliniken Aachen und Münster in Echtzeit per Video zu dem Fall hinzuziehen. Dabei konnte es sich um Infektionen durch multiresistente Erreger, Ausbrüche von Norovirus-Infektionen in Pflegeheimen, neue oder importierte Infektionserkrankungen und vieles mehr handeln. Im Rahmen des Tele-Konsils tauschten sich die Ärztinnen und Ärzte des ambulanten Sektors und die Infektiologen*innen der Universitätskliniken auf kollegialer Basis aus und besprachen das weitere Vorgehen. Die Patienten*innen konnten auf Wunsch jederzeit bei diesen Konsilen dabei sein. So erhielten sie, auch in ländlichen Regionen, direkten Zugang zur Expertise der Spezialisten*innen, ohne lange Wartezeiten und weite Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen. Die behandelnden Ärzte*innen konnten durch die schnelle und unkomplizierte Einholung des Expertenrats zeitnah die optimale Therapie einleiten und so unnötige Krankenhauseinweisungen oder Verlegungen verringern.Das Projekt wurde am Anfang dieses Jahres beendet und wird im Konzept „virtuelles Krankenhaus NRW“(VKH) weitergeführt. Das Ärztenetz ist auch bei der Gründung und Konzeption des VKH beratend tätig. Bei der Preisverleihung am 09. September 2020 wurde das Projekt TELnet@NRW von der Jury mit dem 3. MSD-Gesundheitspreis ausgezeichnet. Die Vorstände Frau Dr. Gesa Fiedler und Herr Dr. Hans-Jürgen Beckmann freuen sich gemeinsam mit Geschäftsführerin Annette Hempen über die Auszeichnung und bedanken sich bei allen Projektbeteiligten. Interessierte können den Film zum Projekt anschauen: sich hier über das Projekt informieren: www.mum-buende.de und www.telnet.nrw. 

https://publikumspreis-2020.msd.de/ 

Zeitungsartikel (PDF) 

(Quelle: Westfalen-Blatt Nr. 203 vom 01.09.2020; Text und Foto von Carolin Bittner)

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